"Alla Zingarese" – zweites Aulakonzert
Am 26. Mai 2025 lud die Kantonsschule Solothurn unter dem Motto "alla Zingarese“ zum zweiten Aulakonzert. Werke von Johannes Brahms und Ernő Dohnányi standen im Zentrum – leidenschaftlich, rhythmisch geprägt und reich an Klangfarben. Eine Hommage an die ungarisch geprägte Musiktradition, die beide Komponisten auf je eigene Weise in ihr Schaffen integrierten.
Brahms’ Klavierquartett Nr. 1 in g-Moll, dessen berühmter Schlusssatz "Rondo alla Zingarese“ dem Konzert den Titel verlieh, eröffnete den Abend. Von Beginn an überzeugte das Ensemble mit Sarah Basciani (Viola), Iris Ewald-Tillner (Violine), Anna Jeger (Violoncello) und Maki Wiederkehr (Klavier) durch Ausdrucksreichtum und Klanggestaltung: Der erste Satz (Allegro) wechselte zwischen düsteren und heiteren Stimmungen, das Intermezzo war lebendig und detailreich. Das Andante con moto brachte einen versöhnlich-melancholischen Ton, bevor das mitreissende Presto mit wilden Rhythmen und folkloristischen Anklängen den temperamentvollen Abschluss setzte.
Im zweiten Teil erklang Dohnányis Sextett in C-Dur, bei dem die ursprüngliche kammermusikalische Besetzung um Klarinette (Patrick Kappeler) und Horn (Andreas Kamber) erweitert wurde – eine klanglich reizvolle Kombination, die neue Dimensionen eröffnete. Besonders das Zusammenspiel der Instrumente fiel auf – immer wieder wechselten Führung und Themen. Vom zarten Intermezzo bis zum schwungvollen Finale zeigte sich das Ensemble hochmusikalisch und spielfreudig.
Die Musizierenden – allesamt eng mit der KSSO verbunden – brachten die Aula zum Klingen und bescherten dem Publikum einen ansprechenden, musikalisch gehaltvollen Konzertabend.
