ELMA-Modell
Universitätsnahes Lernen – Ein attraktives Bildungsangebot am Gymnasium
Das ELMA-Modell (Eigenständiges Lernen mit Anleitung) bereichert seit August 2020 das Unterrichtsangebot des Gymnasiums der Kantonsschule Solothurn und bereitet die Schülerinnen und Schüler optimal auf ein Universitätsstudium vor. Dieses innovative Konzept richtet sich an Jugendliche, die Freude am selbstständigen Arbeiten haben und die Reife sowie Disziplin für eigenverantwortliches Lernen mitbringen. Im Bericht «Gymnasien entwickeln sich weiter – Aktuelle Trends in der Schweiz» S. 37ff. zum ELMA-Modell der KSSO von E. Brianza, L. Criblez, N. Haymoz und D. Petko aus dem Jahr 2023 wird das Gymnasium der Kantonsschule Solothurn mit dem ELMA-Modell als Leuchtturmbeispiel der Schweizer Gymnasien hervorgehoben.
Ausgezeichneter Schlussbericht
Eine Studie der Universität Zürich, geleitet von Dr. Christine Gerloff-Gasser und Dr. Balz Wolfensberger, hat dem ELMA-Modell ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. Die Evaluation zeigt, dass ELMA wichtige Kompetenzen wie Selbstständigkeit sowie Organisations- und Planungsfähigkeit stärkt. Besonders geschätzt werden die grössere Autonomie hinsichtlich des Lernorts, des Lernzeitpunkts und des Lerntempos sowie der hohe Grad an Individualisierung. Auch das Blockmodell und die Trennung von Lern- und Prüfungsphasen finden grossen Anklang. Die Prüfungswochen reduzieren die Belastung in den restlichen Blockphasen und ermöglichen den Jugendlichen, sich intensiver auf das inhaltliche Lernen zu konzentrieren. Die ausgezeichneten Maturaabschlüsse des Pilotjahrgangs und die erneute Wahl des Modells durch 100 % der Teilnehmenden bestätigen den Erfolg von ELMA. Zudem erzielten ELMA-Schülerinnen und -Schüler in der Matura ähnliche oder sogar höhere Noten als ihre Kolleginnen und Kollegen aus den Regelschulklassen. Das ELMA-Modell ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, individuelle Lernstrategien zu entwickeln und bereitet sie damit gezielt auf weiterführende Ausbildungen, wie ein Hochschulstudium, vor. Die positiven Ergebnisse der Evaluation bestätigen das Potenzial dieses Modells, die Jugendlichen bestmöglich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten, und sind ein wichtiger Schritt in der Schulentwicklung.
Für wen ist das ELMA-Modell geeignet?
Das ELMA-Modell richtet sich an Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, die Freude am selbstständigen Arbeiten haben, aktiv am Lernprozess mitwirken möchten und Interesse daran zeigen, ihr Lernen selbst mitzugestalten. Es bietet eine alternative Form zum klassischen gymnasialen Unterricht, dauert ebenfalls vier Jahre und führt zur Matura. Der wesentliche Unterschied liegt im hohen Anteil an begleitetem, selbstorganisiertem Lernen. Bei der Anmeldung für die ELMA-Klassen ist ein Motivationsschreiben beizulegen (siehe Downloads).
Für weitere Informationen steht Konrektorin Barbara Imholz (barbara.imholz@ksso.ch; Tel. 032 627 90 46) jederzeit gerne zur Verfügung.
Wichtigste Elemente des ELMA-Modells
- Ab dem 1. Gymnasialjahr erfolgen Jahrespromotionen.
- Die Fächer werden in zwei Blöcken unterrichtet: halb so viele Fächer, jedoch mit doppelter Stundenzahl.
- Diese beiden Blöcke wechseln sich dreimal im Jahr ab, sodass das Schuljahr in 6 Phasen unterteilt ist.
- Analog zur Universität sind Lern- und Prüfungsphasen voneinander getrennt.
- Der Stundenplan bietet mehr Freiräume für selbstständiges und flexibles Zeitmanagement.
- Die ELMA-Klassen haben eine zusätzliche Projektwoche, die Projektarbeit, Interdisziplinarität und Teamarbeit fördert.
- Jede Schülerin und jeder Schüler erhält eine individuelle Lernbegleitung (ILB), die über die vier Jahre hinweg regelmässig Beratung und Unterstützung bietet.
- Die ELMA-Klassen verfügen über ein eigenes Klassenzimmer mit Ablageflächen für ihre Materialien.
Lernformen
An der Kantonsschule Solothurn unterscheiden wir drei verschiedene Lernformen:
- In den ELMA-Klassen bleibt ein erheblicher Anteil des Unterrichts als angeleitetes Lernen (AL) erhalten, das dem traditionellen, klassischen Unterricht entspricht.
- Zusätzlich wird in den ELMA-Klassen der Anteil an begleitetem selbstorganisiertem Lernen (BSL) im Laufe der Jahre grösser. Dieses umfasst individualisiertes, selbstgesteuertes und kooperatives Lernen, bei dem die Schülerinnen und Schüler innerhalb des jeweiligen Fachs selbst über Inhalte, Reihenfolge und Sozialformen entscheiden.
- Die dritte Form ist das eigenständige Lernen (EL), bei dem die Lernenden noch mehr Freiheiten haben. Sie wählen Inhalte, Reihenfolge, Tempo, Sozialformen und den Lernort selbstständig. Eine Anwesenheitspflicht besteht hierbei nicht.