ELMA-Modell

Lernen wie an der Uni – attraktives Unterrichtsangebot am Gymnasium

Den Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums der Kantonsschule Solothurn steht seit August 2020 ein Unterrichtsmodell zur Verfügung, das sie optimal auf die Universität vorbereitet. Das eigenständige Lernen mit Anleitung (ELMA) ist zugeschnitten auf Jugendliche, welche Freude am selbständigen Arbeiten sowie die Reife und Disziplin zum eigenverantwortlichen Lernen haben. Die ersten Erfahrungen sind durchwegs positiv.

Für wen ist ELMA geeignet?

Das ELMA-Modell richtet sich an Gymnasiastinnen und Gymnasiasten, die Interesse am selbständigen Arbeiten haben, selbst mitbestimmen wollen und Freude am Mitgestalten des eigenen Lernprozesses haben. Es ist eine Alternative zum klassischen gymnasialen Unterricht, dauert ebenfalls vier Jahre und wird mit der Matura abgeschlossen. Der Unterschied besteht darin, dass der Anteil an begleitetem, selbstorganisiertem Lernen besonders hoch ist. Bei der Anmeldung für die ELMA-Klassen ist ein Motivationsschreiben beizulegen (siehe Downloads). Weitere Auskünfte erteilt Konrektorin Barbara Imholz (barbara.imholz@ksso.ch; 032 627 90 46) jederzeit gerne.

Über 90 Prozent würden wieder ELMA wählen

An der Kantonsschule Solothurn werden bereits seit dem Schuljahr 20/21 sogenannte ELMA-Klassen geführt. Zum Ende des ersten Schuljahres führte ein Team der Universität Zürich eine unabhängige Evaluation durch. Der Evaluationsbericht attestiert dem Projekt eine «sehr positive Gesamtbeurteilung» durch alle Betroffenen: Über 90% der Lernenden würden sich wieder für eine ELMA-Klasse entscheiden. Die Schülerinnen und Schüler schätzen insbesondere die gesteigerte Autonomie bezüglich des Lernorts, Lernzeitpunkts und Lerntempos sowie den damit einhergehenden hohen Grad an Individualisierung. Auch das Blockmodell und die Trennung von Lern- und Prüfungsphasen werden sehr positiv beurteilt. Für die Jugendlichen führt die Prüfungswoche dazu, dass sie in der restlichen Zeit des jeweiligen Blocks eine deutlich geringere Belastung erleben und die Zeit wirklich dem inhaltlichen Lernen widmen können.

Wichtigste Elemente des ELMA-Modells

  • Es gibt ab dem 1. Gymnasialjahr Jahrespromotionen.
  • Die Fächer werden in zwei Blöcken unterrichtet: halb so viele Fächer an der Zahl, dafür in doppelter Stundendotation.
  • Die beiden Fächer-Blöcke wechseln sich dreimal ab, d.h. das Jahr ist in 6 Phasen eingeteilt.
  • Analog zur Universität werden Lern- und Prüfungsphasen getrennt.
  • Der Stundenplan erlaubt mehr Freiräume zum selbständigen und flexiblen Einteilen der Zeit.
  • Die ELMA-Klassen haben eine zusätzliche Projektwoche (Förderung der Projektarbeit, Interdisziplinarität und Teamarbeit).
  • Lernende erhalten eine individuelle Lernbegleitung (ILB), die sie regelmässig während der vier Jahre berät und betreut.
  • Die ELMA-Klassen verfügen über ein eigenes Klassenzimmer mit Ablagefläche für ihre Materialien.

 

Lernformen

Wir unterscheiden an der KSSO drei Formen des Lernens.

  • In allen ELMA-Klassen gibt es weiterhin einen beträchtlichen Anteil an angeleitetem Lernen (AL), dem traditionellen, klassischen Unterricht.
  • In den ELMA-Klassen gibt es jedoch zusätzlich einen mit den Jahren grösser werdenden Anteil an begleitetem selbstorganisiertem Lernen (BSL). Dieses beinhaltet das individualisierte, selbstgesteuerte, aber auch das kooperative Lernen, indem die Schülerinnen und Schüler innerhalb des vorgegebenen Fachs selber über die Inhalte, die Reihenfolge und die Sozialformen entscheiden.
  • Die dritte Form ist das sogenannte eigenständige Lernen (EL). Die Lernenden haben hier eine breitere Wahlmöglichkeit: Sie bestimmen über die Inhalte, die Reihenfolge, das Tempo sowie die Sozialform und den Ort des Lernens. Es gibt keine Anwesenheitspflicht.